SSM = Surface to Surface Missile


2015, Henschel ‚Hs 293 A-1‘

Bereits seit Ende der 1930er Jahre wurde im Deutschland an der Entwicklung ferngelenkter freifallender Bomben gearbeitet. Ab August 1943 wurden die ersten Gleitbomben vom Typ ‚Hs 293‘ und ‚Fritz X‘ gegen alliierte Schiffe eingesetzt. Der Abwurf erfolgte von Flugzeugen aus (Do 217, He 177, …) und die Zielführung erfolgte dann manuell auf Sicht, mithilfe eines „Kommandogebers“ („Joystick“) sowie einer Funksteuerung. Die Henschel ‚Hs 293‘ war mit einem zusätzlichen Raketenmotor und kleinen Tragflächen ausgerüstet. Die Reichweite betrug bis zu 18 km, die Durchschlagskraft war eher gering. Die Ruhrstahl ‚Fritz X‘ war ohne eigenen Antrieb und hatte nur eine Reichweite von bis zu 5 km, war aber speziell gegen gepanzerte Kriegsschiffe entwickelt worden. Beide gelten als Vorläufer der heutigen Seezielflugkörper.

2011, Ruhrstahl ‚Fritz X‘

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Sowjetunion führend bei der Entwicklung neuer Seezielflugkörper. Bereits 1957 war der SS-N-1 ‚Scrubber‘ (KSShch) einsatzbereit, der erste Seezielflugkörper, der von einem Schiff aus gestartet wurde. Im Jahr 1960 folgte der sehr erfolgreiche SS-N-2 ‚Styx‘ (Termit). Schweden stellte 1966 den ‚Rb-08‘ in Dienst. im Vergleich zu den sowjetischen Entwicklungen verfügte dieser jedoch über ein umständliches Nachladesystem unter Deck und nicht über einzelne Startbehälter. 

Israel entwickelte bis 1972 mit der ‚Gabriel I‘ den ersten „Sea-Skimmer“ Flugkörper der Welt. „Sea-Skimmer“ fliegen sehr dicht über der Wasseroberfläche. Bei guten Bedingungen können dies zwei Meter sein. Ziele haben dadurch nur eine sehr kurze Vorwarnzeit und auch die Abwehr ist extrem schwierig.