Kreuzer

Kreuzer

Der Begriff (Panzer-) Kreuzer kam mit der Entwicklung des Dampfantriebes und der Panzerschiffe nach 1860 auf.
Es waren Schiffe, die kleiner waren als die schwer bewaffneten, aber dafür auch sehr großen und langsamen Linienschiffe mit geringer Reichweite.
Für ihre Größe waren die Kreuzer dennoch gut bewaffnet und relativ schnell. Zudem verfügten sie über eine große Reichweite, sowie einen gewissen Panzerschutz.
Es entwickelten sich im Laufe des 19. Jahrhundert verwirrend viele uneinheitliche Bezeichnungen bzw. Kreuzertypen.

Die Bezeichnungen wurde willkürlich nach verschiedenen Punkten gewählt:

• nach der Art der Panzerung (Panzerdeck Kreuzer, geschützter Kreuzer, ungeschützter Kreuzer …)
• nach der Bewaffnung (Torpedokreuzer, Minenkreuzer, Rammkreuzer, …)
• nach dem Einsatzzweck (Kolonialkreuzer, Aufklärungskreuzer, ..)
• oder nationale Bezeichnungen (wie z. B. der Rapidkreuzer in Österreich-Ungarn)

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde auf mehreren Flottenkonferenzen (Washington 1922, London 1930 und 1936) einheitlich nach leichten und schweren Kreuzer unterschieden, sowie deren maximale Geschützkaliber und die Verdrängung festgelegt.

• Schwere Kreuzer (CA) mit Geschützen bis zu 203 mm (8 Zoll) und 10.000 ts Verdrängung.
• Leichte Kreuzer (CL) mit Geschützen bis 155 mm (6 Zoll) und 8.000 ts Verdrängung.
  Eine Variante der leichten Kreuzer ist der Flugabwehrkreuzer (CLAA).

Leichter Kreuzer von 1939 C 35 ‚Belfast‘ in London

Mit dem Beginn des Zeiten-Weltkrieges spielten die Beschränkungen der Flottenverträge keine Rolle mehr und die Wasserverdrängung der Neubauten stieg bis auf 17.000 ts deutlich an.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieg wurden viele der Schiffe nicht mehr benötigt und außer Dienst gestellt oder verkauft. Viele gingen nach Südamerika, wo der letzte Kreuzer erst 2017 (Ex NL ‚De Zeven Provincien‘ Klasse) in Peru außer Dienst gestellt wurde. Bekannt wurde der Argentinische leichter Kreuzer ‚General Belgrano‘ (Ex US ‚Brooklyn‘ Klasse) durch seine Versenkung im Falklandkrieg 1982 durch ein britisches Atom-U-Boot.
Mit dem Aufkommen der ersten gelenkten Flugkörper zur Luftabwehr wurden einige der älteren Schiffe noch zu Lenkwaffenkreuzer (CG) umgebaut.
Die letzten Kreuzer, die mit Artillerie als Hauptbewaffnung entwickelt wurden, waren die 14 Schiffe der sowjetischen CA ‚Swerdlow‘ Klasse (4×3 152 mm, 19.200 ts), die von 1952 bis 1992 im Einsatz waren.
Im September 1961 wurde das erste nuklear getriebene Überwasserkriegsschiff der Welt in Dienst gestellt, der Atomkreuzer (CGN) USS ‚Long Beach‘. Insgesamt wurden 13 Atomkreuzer gebaut (USA: 9 Stück in fünf Klassen, UDSSR: 4 Stück in einer Klasse), von denen heute nur noch 2 Schiffe (beide Russland) aktiv sind.

Lenkwaffenkreuzer der CG ‚Ticonderoga‘ Klasse

Auch wenn heutzutage die Definition für den Typ Kreuzer nicht eindeutig ist, steht die Bezeichnung Kreuzer eigentlich für einen Schiffstyp, der größer ist als ein Zerstörer oder eine Fregatte. Sie haben große Rümpfe und eine Vielzahl an Sensoren und Waffensystemen, um sich auch alleine gegen alle möglichen Bedrohungen durchzusetzen (aus der Luft, über Wasser, unter Wasser). Hatte Anfang der 1960er Jahre ein neuer Lenkwaffenkreuzer noch eine Verdrängung von ca. 6.000 ts, so hat heute ein moderner Zerstörer durchaus eine Verdrängung von über 8.000 ts und mehr. Zum Teil spielen auch politische Gründe bei der Klassifizierung eine Rolle. Es gibt die Vermutung, dass die Kreuzer der Amerikanische CG ‚Ticonderoga‘ Klasse von den Baukosten einfach zu teuer war, um diese Schiffe dann nur als Zerstörer zu bezeichnen.

Es gibt heute nur noch zwei Nationen, die Schiffe haben, die allgemein als Kreuzer bezeichnet werden:

• Russland mit der CGN ‚Kirov‘ Klasse  (26.190 ts) (manchmal auch übertrieben als Schlachtkreuzer (BC) bezeichnet)
• Russland mit der CG ‚Slava‘ Klasse (11.300 ts)
• USA mit der CG ‚Ticonderoga‘ Klasse (10.010 ts)

Der chinesische ‚Type 055‘ (NATO: ‚Renhai‘ Klasse, 12.000 ts) wird in China als Zerstörer, im Westen jedoch als Kreuzer klassifiziert.

Schiffskennungen Kreuzer

• C = Cruiser